"Lustige Treibjagd", Kannenform, Prachtzinndeckel
„Lustige Treibjagd“, Kannenform mit Prachtzinndeckel
In der Zeit, als man sich vor Arbeitsbeginn seine Tagesration Bier direkt bei der örtlichen Brauerei oder Apotheke holte, wurden Kannen aus Keramik benutzt: Einerseits war die Kanne leicht zu reinigen, andererseits blieb der Trank für lange Zeit frisch und kühl.
Oft wurde aus der Grundform der Kanne auch ein Bierkrug abgeleitet. Lediglich der Trinkrand wurde geändert, indem man den Ausguss entfernte.
Dieser Krug nimmt eine schlecht organisierte Treibjagd auf die Schippe:
Während die eine Gruppe dem Wild folgt, treibt sie die Tiere gegen eine andere Jägertruppe, die auf dem Boden vor dem heranstürmenden Wild und dem Kugelhagel Schutz sucht.
Der Krug wurde in einer Wischtechnik in Patina-Braun farblich dekoriert, so dass das Relief stärker hervortritt.
Unterhalb des Jagdmotivs wurde der erste Vers „Des Jägers Lied“ von Wilhelm Müller (1822) leicht abgewandelt als in Relief angebracht:
Es lebe was auf Erden
Stolziert in grüner Pracht
Im Felde und in Wäldern
Allhier die lustige Jagd
(Originaltext:
„Es lebe, was auf Erden stolziert in grüner Tracht:
die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd“
Neben der aufwändigen Wischtechnik fallen bei dem massigen Deckel besonders die reich ornamentierte Daumenruhe, sowie der geschliffene, eingefasste grüne Glasstein ins Auge.
Der Krug ist im Boden mit „Made in Western Germany“ gestempelt – er wurde also nach 1970 aber vor 1990 hergestellt.
Höhe: Ca. 39 cm
Inhalt: Ca. 2 Liter